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Taucher-Etiquette: So verhält sich ein guter Taucher

Diver

Es geht doch nichts über einen guten Tauchbuddy. Der Buddy ist nicht nur im Notfall für einen da, sondern hilft im Taucheralltag auch über Wasser. Doch was genau macht ihn oder sie aus? Woran kann ich einen guten Buddy erkennen? Wie würde sich der Traum-Buddy verhalten?

In der Realität kann man sich seinen Buddy nicht immer aussuchen. Manchmal wird man einem Taucher oder einer Taucherin zugeteilt, der oder die einem nicht so recht sympathisch ist. Doch Sicherheit und Teamgeist stehen im Idealfall über Sympathie. Tauchen ist schließlich nicht nur sicherer in einem guten Buddy-Team, sondern macht so auch mehr Spaß. Stellt man sich den Ideal-Buddy vor, er hätte wohl folgende Eigenschaften:

1. Ein guter Buddy versteht sich als Teil eines Teams
Auch über Wasser ist ein guter Buddy da. Mit ihm macht das Tauchen schon vor dem Tauchgang Spaß, er wirkt bei Bedarf beruhigend, hilft beim Anziehen des Anzugs, beim Aufsetzen der Flasche und am Ein- und Ausstieg. Und falls man sich noch nicht kennt, geht er in einem freundlichen Gespräch auf Tuchfühlung. Kurzum: Ein guter Buddy versteht sich als Teil eines Teams – auch über Wasser.

2. Ein guter Buddy weiß, dass er ein Sicherheitsfaktor ist
In erster Linie beruht das Buddy-System auf Sicherheit: Wenn ein Notfall eintritt, kann der Buddy helfen. Ein Zweierteam erhöht somit die Sicherheit. Ein guter Buddy weiß das und verhält sich entsprechend. Dazu gehört zum Beispiel, dass er nichts gegen den Buddy-Check hat, weil es im Notfall wichtig ist, zu wissen, welche Ausrüstung der Partner nutzt. Dazu gehören unter anderem ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Tauchen, Feingefühl im Umgang mit dem Partner und eine solide Ausbildung.

3. Ein guter Buddy bleibt in der Nähe
Man kennt das: Buddys, mit denen man zwar in der Theorie ein Team bildet, die in der Praxis aber alleine tauchen und ihr Ding durchziehen. Sie tauchen dann gerne mal abseits der Gruppe, fotografieren ohne Rücksicht auf den Buddy oder tauchen in der Nähe des Guides oder eines anderen Buddy-Teams. So sollte es nicht sein. Ein guter Buddy bleibt in der Nähe seines Partners.

4. Ein guter Buddy kommuniziert mit seinem Partner
Miteinander kommunizieren ist ein wichtiger Faktor in einem Team- und Risikosport, in dem die Kommunikation von Natur aus eingeschränkt ist. Um zu sehen, ob es meinem Partner gut geht, reicht nicht unbedingt ein Blick in sein Gesicht mit Maske über den Augen und zweiter Stufe im Mund. Reden lockert auch die Atmosphäre vor dem Tauchgang, insbesondere, wenn man sich noch nicht kennt. Ein Gespräch kann man zusätzlich zum Briefing dann gleich dazu nutzen, die Erfahrung des Partners kennenzulernen. Ein guter Buddy fragt, ob er helfen kann und fragt unter Wasser ab und an das „Ok“ ab – sei es nur, um zu signalisieren, dass man sich seines Partners bewusst ist. Das ist umso wichtiger, je weniger erfahren einer der Taucher ist. Tauchen ist schließlich auch Kopfsache und allein das Gefühl zu wissen, da ist noch jemand, der mich wahrnimmt, kann beruhigen.

5. Ein guter Buddy ist auch nach dem Tauchgang da
Wer mag es nicht, nach dem Tauchen an der Tauchbasis zusammenzusitzen, die Logbücher auszufüllen und gemeinsam das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen? Das ist eine tolle Gelegenheit, den Tauchpartner noch besser kennenzulernen und gemeinsam Erlebtes zu erinnern. Es ist schön, wenn der Buddy auch nach dem Tauchgang da ist. Vielleicht war es ohnehin nicht der letzte gemeinsame Tauchtag.

6. Ein guter Buddy nimmt Rücksicht und ist ehrlich
Im Idealfall haben Buddys ähnliche Ausbildungsstufen und Erfahrungswerte, in der Praxis ist das aber nicht immer der Fall. Hat ein Tauchpartner mehr Erfahrung als man selbst, nimmt er hoffentlich Rücksicht und setzt einen nicht unter Druck. Und wenn etwas nicht in Ordnung ist oder ein Tauchpartner sich nicht wohl fühlt, ist er hoffentlich ehrlich und sagt Bescheid. Das ist wichtig für den anderen Taucher, um die Situation richtig einschätzen zu können. Entsprechend sollte eine verfrühte Rückkehr oder ein Tauchgangsabbruch von Tauchpartnern nicht verurteilt werden.

7. Ein guter Buddy ist natürlich auch selbst Buddy
All diese Eigenschaften sollte man natürlich auch selbst verinnerlichen. Schließlich ist man selbst auch Buddy. Die Erwartungen, die man an seinen Tauchpartner hat, sollte man selbst erfüllen.